Frau B. – Komponistin
Geboren 1960 in Neudorf-Süd bei Duisburg. Ersten Klavierunterricht mit 2 Jahren, Einlieferung in die Psychiatrie mit 3 Jahren wegen Suizidalität. Trotz sozialer Integrationsprobleme im psychiatrieeigenen Kindergarten Entlassung und Wiedereingliederung in die Lernförderklasse des Rousseau-Kindergartens in Düsseldorf. Nach Entdeckung der Hochbegabung mit 5 Jahren Hochstufung in die 9. Klasse des Gymnasiums. Weiterführung des abgebrochenen Klavierunterrichts an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf in der Klasse von Olga Krimanovirska. Beginn des Kompositionsstudiums. Es entstehen erste Sinfonien, Operetten und Oratorien. Wegen zunehmender psychischer Instabilität wird ein erneuter Aufenthalt in der Psychiatrie nötig. Abbruch der Schule in der 12. Klasse. Parallel Abschluss der Studien mit höchster Qualifikation.
Die mittlerweile 10jährige Frau B. lebt weiterhin bei ihren Eltern, beschäftigt sich ihrem Alter gemäss und bekommt einen weiteren Depressionsschub. Nach und nach beginnt sie, Kompositionsaufträge auszuführen und als Pianistin tätig zu sein. Da die Eltern vermeiden wollen, dass sie als Wunderkind gilt, reduzieren sie die Auftritte so weit wie möglich.
1990 Durchbruch mit der Komposition „das Engelshaar“ für Blockflöte solo.
Daraufhin internationale Resonanz mit diversen Aufträgen, 1992 Verleihung des Friedemann-Schnirrwitzel-Preises mit einem Preisgeld von 500 D-Mark. Weitere Anerkennungen und Preise folgen, darunter der begehrte Achim-von-Ernst-Preis, der Hilda-Grönewitz-Preis, der LudwigvonderWangen-Preis, der Preis der Union Kaninchenzüchter sowie der Miele-Sonderpreis für herausragende Leistungen im Kulturplatz Ruhrpott.
2010 bis 2015 zieht sich Frau B aus der Öffentlichkeit zurück. Es entstehen einzelne Schriften: „Vorhaltsbehandlung im Spätwerk von Telemann“, „Musik und Depression“, „Musik in der Psychiatrie“, „Die Spieltechnik der Blockflöte“.
2015 entscheidet sich Frau B., ihre Kompositionstätigkeit wiederaufzunehmen.